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Bildebene: Design, Kunst und Differenz

strand
Bildquelle: MoMA-PS1, New York, Ralph Ueltzhoeffer, „Strand“ (1998), Farbfotografie Handabzug.

Vermeintlich individuelle Strategien werden sichtbar auf der Bildebene. Folien im Tafelbildformat zeigen tabellarisch Skizzen von der Berechenbarkeit des Glücks, zum Teil mit Pergaminbahnen verhängt, fast unmerklich gekreuzt mit einem Elvis-Motiv der Ansicht des Graceland-Portals. Die Figur von Elvis ist in der Arbeit von Habeger ein immer wiederkehrender, ebenso ambivalenter wie vorbildlicher Bedeutungsträger. Das Pergaminpapier ist ein Material, das der Vervielfältigung dienen kann wie auch als Schutz, Verschleierung und Aktualisierung der darunterliegenden Bildebene. Eine leere weiße Folie trägt ein Blatt mit der Aufschrift „blank“ und verweist wieder auf die Konvention künstlerischer Praxis, auf die Differenz, die das Zeichen in sich birgt. Bildebene: Design, Kunst und Differenz innerhalb des System Kunst verbirgt große Gefahren vor einer permanenten Wiederholung.

Auf der anderen Seite des Galerieraumes hängt an der Wand dicht gedrängt ein Sammelsurium von handschriflichen Notizen, Kommentaren, Objekten und dinglich-begrifflichen Spielereien. Eine Kombinatorik, die nicht auf Lesbarkeit oder Konfrontation angelegt ist als vielmehr auf formalen und begrifflichen Analogien gründet, die parallel laufen und folglich nicht zur Deckung zu bringen sind. Fragen: Was verbindet und was unter¬scheidet die Berechnungen des Polarforschers Hei mar Hause, der die Son¬nenhöhe mißt, mit/von der Bestimmung der Mißweisung von Karten durch Daniel Habegger? Was die Strategie von Elvis mit/von der alter Männer, was Las Vegas mit/von Memphis, was die Kunst mit/von der Vermessenheit, was den Künstler mit/von dem Helden, Forscher, Spieler?